09.07.2017 // Trump für gemeinsame Cyberabwehr mit Russland

Eines der beim Treffen in Hamburg mit Putin besprochenen Themen war die Frage der Cybersicherheit. Trump verbreitet über Twitter die Idee der Schaffung einer gemeinsamen Einheit zur Cyberabwehr, um sich gegen das „Hacking gegen Wahlen und andere schlimme Dinge abzusichern“. Der Vorschlag stößt noch am gleichen Tag auf heftigen Widerstand in Washington. Der republikanische Senator Marco Rubio sagte, eine solche Zusammenarbeit sei „wie eine Partnerschaft mit dem syrischen Präsidenten Assad zum Thema Chemiewaffen“, der Senator Lindsey Graham sagte, der Vorschlag sei nicht die dümmste Idee, von der er je gehört habe, aber sie sei nahe dran.


10.07.2017 // Zurückrudern beim Thema Cyberabwehr

Nach den heftigen Reaktionen auf die Idee einer gemeinsamen Cyberabwehr mit Russland rudert Trump nur wenige Stunden später via Twitter zurück. „Die Tatsache, dass Präsident Putin und ich das besprochen haben heißt nicht, dass ich denke, dass es auch passieren kann – das kann es nicht“, schreibt er.   


12.07.2017 // Trump will nichts mit dem Statement von Trump Jr. zu tun gehabt haben

Ein Anwalt des Präsidenten, Jay Sekulow, sagt aus, dass der Präsident keinen Einfluss auf das von seinem Sohn verbreitete Statement bezüglich der Art des Treffens im Trump Tower hatte. Mehr als sechs Monate später kommt heraus, dass Trump seinem Sohn das Statement diktiert hat. 


13.07.2017 // Staatsbesuch in Frankreich

Trump trifft zu einem Staatsbesuch in Paris ein. Am nächsten Tag sieht er gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Macron die Militärparade zum Nationalfeiertag an, von der er sich so sehr beeindruckt zeigt, dass er später das Pentagon beauftragen wird, eine ähnliche Parade in Washington zu planen. Zum Thema Klimaschutz deutet Trump Macron gegenüber an, dass die USA ihre Position vielleicht noch einmal überdenken könnten.



17.07.2017 // Nuklearabkommen mit Iran bestätigt

Obwohl er schon mehrfach Kritik daran geäußert hat, bestätigt Trump gegenüber dem Kongress, dass der Iran sich an die Bestimmungen des internationalen Nuklearabkommens hält. Die Bestimmungen des Vertrags sehen vor, dass der US-Präsident die Einhaltung der Bedingungen alle 90 Tage bestätigt. 


19.07.2017 // Kommission gegen Wahlbetrug kommt zusammen

Unter dem Vorsitz von Vizepräsident Pence kommt erstmals die von Trump geforderte Kommission zusammen, die angeblichen Wahlbetrug aufklären soll. Die Kommission wird im Land kaum unterstützt; der im Bundesstaat Mississippi zuständige Offizielle hatte ihr zum Beispiel auf eine Unterstützungsanfrage geantwortet, sie möge in den Golf von Mexiko springen. Trotzdem beharrt Trump auf der Untersuchung der Wahlen, obwohl es keinerlei Anhaltspunkte für einen Wahlbetrug gibt. Nachdem die Kommission auch in den folgenden Monaten kaum Unterstützung aus den Bundesstaaten bekommt, löst Trump sie im Januar 2018 ohne Ergebnis auf.


20.07.2017 // Tillerson nennt Trump einen Idioten

Im Pentagon findet ein Meeting statt, bei dem Trump umfassend über die Sicherheitslage in der Welt informiert werden soll. Der Präsident bringt Berichten zufolge stattdessen das Thema eines Ausbaus der nuklearen Kapazitäten auf und stellt die Führungsqualitäten der amerikanischen Top-Generäle im Afghanistan-Einsatz in Frage. Außenminister Tillerson soll Trump daraufhin im Gespräch mit Vertrauten als Idioten bezeichnet haben („moron“). Die Äußerung kommt drei Monate später an die Öffentlichkeit.


21.07.2017 // Scaramucci wird Kommunikationsdirektor, Spicer tritt zurück

Trump ernennt Anthony Scaramucci zum neuen Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses und damit zum Nachfolger des im Mai zurückgetretenen Mike Dubke. Die Berufung ruft einiges an Erstaunen hervor, denn Scaramucci war bisher nur am Rande des Washingtoner Politikbetriebs aufgetreten, hatte Trump 2015 anti-amerikanische Rhetorik vorgeworfen und 2016 gesagt, er hoffe, dass Hillary Clinton die Wahl gewinne. Als Reaktion auf die Berufung verkündet Pressesekretär Sean Spicer seinen Rücktritt zum Ende des Monats, seinen Posten übernimmt Sarah Huckabee Sanders. 


21.07.2017 // Verschwörungstheorie führt zu Entlassung aus Sicherheitsrat

Im Umfeld des Nationalen Sicherheitsrats taucht ein siebenseitiges Memo auf, in dem behauptet wird, es gebe eine Kampagne, betrieben von Angestellten des Weißen Hauses, um Trumps Präsidentschaft zu untergraben. Das Memo wurde von Rich Higgins verfasst, einem Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats, der als Unterstützer des entlassenen Mike Flynn gilt. In dem Text wird behauptet, dass Flynns Nachfolger, der nationale Sicherheitsberater McMaster, ebenso der Verschwörung gegen Trump angehöre wie der „Deep State“, Islamisten, die Mainstream-Medien und andere. McMaster entlässt Higgins umgehend. Berichten zufolge soll Trump, als er später Kenntnis von dem Memo erhält, sehr sauer über die Entlassung gewesen sein.


24.07.2017 // Eine Trump-Rede vor Pfadfindern

Trump wird gebeten, ein Grußwort bei der Jahresversammlung der Pfadfinder in West Virginia zu sprechen („Boy Scout Jamboree“). Normalerweise nutzen Politiker diese Gelegenheit, um die Pfadfinder-Organisation zu loben und die jungen Zuhörer zu motivieren, doch Trumps Rede gerät zum Wahlkampfauftritt – nachdem er einleitend fragte, wer schon vor Pfadfindern über Politik sprechen wolle. Ausführlich referiert er zum Beispiel über seinen Wahlsieg und wie er die Wahlmännerstimmen einzelner Bundesstaaten gewann. Dabei springt er scheinbar ziellos von Thema zu Thema und verirrt sich in endlosen Schachtelsätzen. Wenige Tage später entschuldigt sich der Chef der Pfandfinder-Organisation bei den Eltern für die politischen Inhalte der Rede. Trump selbst hatte am Folgetag noch behauptet, er habe Anrufe aus der Führung der Boy Scouts erhalten, bei denen diese sich bei ihm für die Rede bedankt hätten.        


24.07.2017 // Kushner gibt Erklärung ab

Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der eine bedeutende Rolle in der Kampagne gespielt hatte, trifft sich hinter verschlossenen Türen mit den Mitgliedern des Senatskomitees für Nachrichtendienste. Anschließend gibt er eine elfseitige Erklärung ab, in der er darlegt, dass er nicht mit Russland zusammengearbeitet habe. Kushner hatte sich während des Wahlkampfs viermal mit russischen Offiziellen getroffen.