06.01.2017 // Bericht zur Russland-Affäre
Die NSA, das FBI und die CIA legen den von Barack Obama angeforderten Bericht zur russischen Einflussnahme auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen vor. In der Schlussfolgerung des Berichts, der in einer Kurzform öffentlich gemacht wird, schließen die Geheimdienste, dass „die russische Regierung auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 Einfluss genommen hat, um politische Instabilität in den USA zu fördern und Hillary Clintons Kampagne zu beschädigen, indem die Kandidaturen von Donald Trump, Bernie Sanders und Jill Stein unterstützt wurden.“ Vladimir Putin habe, so der Bericht, persönlich eine „Einflusskampagne“ angeordnet, um Clintons Wahlchancen zu verringern und um das „öffentliche Vertrauen in den demokratischen Prozess“ zu unterlaufen. Weiterhin behauptet der Bericht, dass der russische Militärgeheimdienst GRU die Server der Demokratischen Partei und das Mailkonto von Clintons Kampagnenmanager John Podesta gehackt und die Inhalte an WikiLeaks weitergegeben habe.
06.01.2017 // Comey informiert Trump über das Steele-Dossier
Zusammen mit anderen Vertretern der Geheimdienste reist FBI-Direktor James Comey zum Trump Tower in New York, um den zukünftigen Präsidenten über die Erkenntnisse zur russischen Wahlbeeinflussung zu unterrichten. Anschließend spricht Comey unter vier Augen mit Trump. Dabei berichtet er ihm vom sogenannten Steele-Dossier, in dem ein ehemaliger britischer Agent behauptet, Trump sei für die russische Regierung erpressbar. Erwähnt werden darin unter anderem Begegnungen mit Prostituierten in Moskau. Laut einem später veröffentlichten Memo, das Comey nach dem Treffen anfertigte, streitet Trump alle Vorwürfe ab und betont mehrmals, er habe es nicht nötig, für Sex zu bezahlen. Weiterhin lobt Trump Comey für dessen Handhabung der Email-Ermittlungen um Hillary Clinton im Vorjahr und sagt, er hoffe, dass der FBI-Direktor im Amt bleiben würde.

09.01.2017 // Cohen trifft Vekselberg
Der dem Kreml nahestehende russische Milliardär Viktor Vekselberg trifft sich im Trump Tower mit Trumps Anwalt Michael Cohen. Mit dabei ist auch Vekselbergs Cousin und Geschäftspartner Andrew Intrater. Zweck des Gesprächs war laut Zeugenaussagen eine Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen. Einige Tage später erhält Cohen einen mit $1 Million dotierten Beratungsvertrag von Intraters Firma Columbus Nova.
10.01.2017 // Befragung von Jeff Sessions im Senat
Der von Trump als Justizminister (Generalstaatsanwalt, „Attorney General“) nominierte Jeff Sessions erscheint vor dem Senat zur bei der Besetzung von Ministerposten üblichen Anhörung. Zu Beginn der Sitzung kommt es zu mehreren Unterbrechungen wegen Störern, die Sessions des Rassismus in der Vergangenheit bezichtigen. Von einem demokratischen Senator wird Sessions gefragt, was er tun würde, wenn es Hinweise darauf gäbe, dass jemand aus der Trump-Kampagne während des Wahlkampfs mit der russischen Regierung in Kontakt gestanden hat. Sessions antwortet, er wisse von solchen Aktivitäten nichts und er selbst habe keine Kommunikation mit Russen gehabt. Ein anderer Senator fragt Sessions direkt, ob er mit irgendjemandem Kontakt gehabt habe, der in Verbindung mit der russischen Regierung steht. Sessions verneint das. Diese Aussagen werden sich wenige Wochen später als unwahr erweisen.
10.01.2017 // Das Steele-Dossier wird öffentlich
Die News-Website Buzzfeed veröffentlicht das komplette Steele-Dossier. In dem Dokument, das der ehemalige britische Geheimdienstmitarbeiter Christopher Steele zunächst im Auftrag einer konservativen Zeitschrift und später für die Clinton-Kampagne erstellt hat, wird der Trump-Kampagne ein weitgehender, kontinuierlicher Austausch mit dem Kreml unterstellt, wobei es das Ziel der Russen gewesen sei, die westlichen Allianzen zu schwächen. Zu diesem Zweck sei Trump von den Russen seit fünf Jahren kultiviert worden. Trump, so das Dossier, sei erpressbar geworden, weil er sich bei mehreren Gelegenheiten mit Prostituierten für Sex-Partys getroffen habe und diese Treffen vom russischen Geheimdienst FSB dokumentiert worden seien. Dazu gehört auch die berühmt gewordene Episode, der zufolge Trump Prostituierte dafür bezahlt haben soll, in das Bett des Moskauer Ritz-Carlton Hotels zu urinieren, in dem Barack und Michelle Obama zuvor einmal genächtigt hatten. Das Dossier und seine Inhalte waren schon seit längerem unter Washingtons Journalisten bekannt gewesen, waren zuvor aber nicht veröffentlicht worden. Sowohl Barack Obama als auch Donald Trump waren bereits vor der Amtsübernahme von den amerikanischen Geheimdiensten über das Dossier informiert worden. Weder den US-Geheimdiensten noch den Medien war es bis zu diesem Zeitpunkt gelungen, alle in dem Papier enthaltenen Vorwürfe zu verifizieren. Christopher Steele und die von ihm genutzten Quellen gelten jedoch allgemein als zuverlässig.