11.05.2017 // Start einer Untersuchung zu angeblichem Wahlbetrug
Mit einer Exekutivorder veranlasst Trump die Gründung einer Kommission, die den von ihm erhobenen Vorwürfen, es hätten Millionen illegaler Einwanderer an den Wahlen teilgenommen, auf den Grund gehen soll. Tatsächlich gab es keinerlei Hinweise auf irgendeine Form von Wahlbetrug. Der zum Kommissionsleiter ernannte Kris Kobach fordert im Juni von allen Bundesstaaten, persönliche Daten aller registrierten Wähler zu übermitteln. Mehrere demokratisch regierte Bundesstaaten verweigern sich dieser Forderung. Die Kommission wird daher im Januar 2018 ohne Ergebnis eingestellt.
11.05.2017 // Andeutung, dass Comey-Entlassung mit Russland-Affäre zusammenhängt
In einem Interview mit NBC sagt Trump, er hätte Comey ohnehin gefeuert, unabhängig von der Empfehlung Rosensteins. Weiterhin deutet er an, dass die Ermittlungen in der Russland-Affäre eine Rolle in der Entscheidung gespielt hätten, denn „diese Sache mit Trump und Russland“ sei „eine ausgedachte Geschichte“ und eine Entschuldigung für die Demokraten, dass sie eine Wahl verloren haben, die sie hätten gewinnen müssen.
12.05.2017 // Warnung an Comey
Trump schickt per Twitter eine Warnung an James Comey, die diesen davon abhalten soll, Informationen an die Medien zu geben. „James Comey sollte besser hoffen, dass es keine Aufzeichnungen unserer Gespräche gibt, bevor er anfängt, der Presse etwas zuzuspielen!“ schreibt Trump, scheinbar anlasslos. Der Tweet löst sofort Spekulationen aus, ob Trump im Weißen Haus Gespräche aufzeichnen lässt. Als Trump später am Tag danach befragt wird, antwortet er, er könne darüber nicht sprechen. Comey wird später zu dem Thema sagen: „Guter Gott, ich hoffe, dass es Aufzeichnungen gibt.“ („Lordy, I hope there are tapes“).
12.05.2017 // Trump: Aussagen des Weißen Hauses müssen nicht immer richtig sein
Zur Diskussion um die widersprüchlichen Aussagen des Weißen Hauses zum Grund der Entlassung von James Comey schreibt Trump auf Twitter, er sei ein „sehr aktiver Präsident“, so dass es seinen Leuten nicht immer möglich sei, „Aussagen mit perfekter Genauigkeit“ zu treffen. Vielleicht, so Trump weiter, sei es besser, künftig keine Presse-Briefings mehr zu veranstalten, sondern nur noch schriftliche Stellungnahmen herauszugeben.
14.05.2017 // Nordkoreanischer Raketentest
Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen gelingt Nordkorea ein neuer Test einer atomwaffenfähigen Trägerrakete mit mittlerer Reichweite. Experten schätzen die Flugbahn der Rakete als höher und weiter ein als bei allen vorherigen Tests beobachtet. Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un lässt verlauten, dass sein Land nun das amerikanische Festland und amerikanische Territorien im Pazifik treffen könne; dies wird international aber bezweifelt. Das Weiße Haus beschreibt Nordkorea in seiner Reaktion als „abscheuliche Bedrohung“.
16.05.2017 // Trump rechtfertigt Informationsweitergabe an Russland
Über Twitter schreibt Trump, er habe „das absolute Recht“, Informationen an Russland weiterzugeben und stellt den Vorgang so dar, als sei die Information an die Russen von ihm so geplant gewesen. Damit bestätigt er, dass es während des Meetings mit dem russischen Außenminister am 10. Mai zu der Weitergabe gekommen ist. Später gibt der nationale Sicherheitsberater McMaster eine Pressekonferenz, in der er die Gespräche des Präsidenten mit Lawrow und Kislyak als „vollständig angemessen“ gewesen. Einen entsprechenden Bericht der Washington Post am Vortag hatte das Weiße Haus in Gestalt von H.R. McMaster und Außenminister Tillerson noch abgestritten. Israelische Offizielle sagen später, mit der Weitergabe höchst sensibler Informationen an Russland sei ein Alptraum wahrgeworden.
16.05.2017 // Comey-Memo: Trump bat um Ende der Ermittlungen gegen Flynn
In den amerikanischen Medien taucht der Inhalt eines der Memos auf, die der ehemalige FBI-Direktor Comey nach Gesprächen mit Trump angefertigt hat. Diesem zufolge hat Trump einen Tag nach der Entlassung von Mike Flynn im Februar versucht, auf die Ermittlungen gegen seinen ehemaligen nationalen Sicherheitsberater Einfluss zu nehmen. „Ich hoffe, Sie können das sein lassen“ („I hope you can let this go“) hat der Präsident laut den Notizen zu Comey gesagt, denn Flynn sei „ein guter Typ“. Das Weiße Haus dementiert umgehend, dass diese Worte gesagt worden sind. Dennoch entfacht das Memo in der Öffentlichkeit sofort eine Diskussion, in der viele Kommentatoren davon ausgehen, dass ein solcher Versuch, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen, ein Grund für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens sein könnte.
16.05.2017 // Zwischenfälle bei Besuch Erdogans in Washington
Trump empfängt den türkischen Präsidenten Erdogan in Washington. Die US-Regierung hatte sich zuvor dazu entschieden, die syrischen Kurden mit Waffen zu beliefern; die Türkei ist strikt gegen diese Maßnahme. Vor der türkischen Botschaft versammeln sich Demonstranten, die friedlich gegen Erdogans Besuch protestieren. Diese werden plötzlich von einer Gruppe von Männern angegriffen und teilweise brutal geschlagen und getreten. Sicherheitskräfte nehmen einige der Angreifer fest, schnell wird klar, dass es sich zumindest zum Teil um Erdogans Leibwächter handelt. Gegen diese wird Anklage erhoben, doch es stellt sich später heraus, dass diese Anklagen zurückgezogen wurden – einen Tag bevor der damalige Außenminister Tillerson im Februar 2018 in Ankara mit Erdogan zusammentrifft.
17.05.2017 // Sonderermittler Mueller wird eingesetzt
Der stellvertretende Justizminister Rod Rosenstein, wegen des Rückzugs von Jeff Sessions aus den Russland-Ermittlungen für diese zuständig, setzt den ehemaligen FBI-Direktor Robert Mueller als Sonderermittler ein. Das Ernennungsschreiben Rosensteins ist weit gefasst und beauftragt Mueller mit der Untersuchung „jeglicher Verbindungen zwischen der russischen Regierung und Personen in Verbindung mit der Kampagne von Donald Trump“ sowie aller Angelegenheiten, die aus diesen Ermittlungen heraus entstehen. In den Tagen zuvor war der Druck auf Rosenstein immer weiter gestiegen, vor allem nach Bekanntwerden des Comey-Memos über ein Vier-Augen-Gespräch mit Trump. Die Zustimmung zur Wahl Muellers ist groß, er gilt als gewissenhaft und unvoreingenommen. Auch das Weiße Haus begrüßt die Entscheidung in einer Stellungnahme. Später gibt es jedoch Zeitungsberichte, wonach Trump schon im Juni daran dachte, Mueller zu entlassen.
18.05.2017 // Trump wehrt sich
Nur einen Tag nach der Ernennung des Sonderermittlers und dem positiv klingenden Statement des Weißen Hauses lässt Trump erkennen, was er wirklich von den Ermittlungen hält. Auf Twitter schreibt er, dies sei „die größte Hexenjagd in der amerikanischen Geschichte.“ In einem weiteren Tweet schreibt er, dass es bei „all den illegalen Aktivitäten während der Clinton-Kampagne und der Obama-Administration“ nie einen Sonderermittler gegeben habe, ohne diese Anschuldigungen weiter auszuführen. Er wiederholt seine Aussagen über die „Hexenjagd“ bei einer Pressekonferenz später am Tag und streitet ab, Comey angewiesen zu haben, die Flynn-Ermittlungen fallenzulassen.
18.05.2017 // Aussagen zur Entlassung Comeys widersprechen sich
Während einer Aussage vor dem Senat erklärt Rod Rosenstein, er habe schon vor der Erstellung seines Memos gewusst, dass Trump Comey feuern würde. Am gleichen Tag erklärt Trump erneut, er habe seine Entscheidung auf Grundlage von Rosensteins Schreiben getroffen.
18.05.2017 // Kommunikationsdirektor Dubke reicht Rücktritt ein
Michael Dubke, der erst am 6. März den Posten des Kommunikationsdirektors des Weißen Hauses von Sean Spicer übernommen hatte, kündigt seinen Rücktritt an. Sein letzter Arbeitstag wird der 2. Juni, danach übernimmt erneut Spicer als Interimslösung.
19.05.2017 // Erste Auslandsreise als Präsident
Die erste Auslandsreise als amtierender Präsident führt Trump zunächst nach Saudi-Arabien, wo er mit großem Pomp begrüßt wird. Während seines Aufenthalts in Riad unterzeichnet er ein Abkommen, wonach Saudi-Arabien in den USA Rüstungsgüter im Wert von $110 Milliarden kaufen wird.