11.01.2017 // Trump verspricht Rückzug von seinen Geschäften
Sean Spicer, Mike Pence und Donald Trump veranstalten eine Pressekonferenz in New York. Alle drei nehmen zunächst kurz Bezug auf das tags zuvor veröffentlichte Dossier, das als erfunden und falsch verurteilt wird. Ein Reporter fragt später nach Trumps internationalen Geschäften. Trump sagt, er habe keine Darlehen und keine Geschäfte mit Russland und auch keine, die dort entstehen könnten. Er könne zwar Deals in Russland abschließen, sagt Trump, aber das wolle er nicht, denn das würde einen Konflikt bedeuten. Anschließend betont er, dass er zwar in der Lage sei, das Land und seine Unternehmungen gleichzeitig zu führen, er aber trotzdem nun die komplette und vollständige Kontrolle über seine Geschäfte an seine beiden Söhne Eric und Donald Jr. übertragen habe. Trump versichert, er sei vom Business „komplett isoliert“, laufende Deals seien gekündigt worden und er werde auch nicht mit seinen Söhnen über das Geschäft sprechen.
16.01.2017 // Trump-Interview in Bild: NATO obsolet
Trump gibt der deutschen „Bild“ und der britischen „Times“ ein Interview. In diesem erklärt er, Angela Merkel habe „einen äußerst katastrophalen Fehler“ gemacht, als sie „all diese Illegalen“ ins Land gelassen habe. Er führt weiterhin aus, das Atom-Abkommen mit dem Iran sei „eines der dümmsten Abkommen“, die er je gesehen habe. Über die EU sagt er, sie sei ein Mittel zum Zweck für Deutschland und dass er davon ausgeht, dass nach Großbritannien noch weitere Länder austreten würden. Am meisten Aufmerksamkeit erregt aber seine Aussage, dass die NATO obsolet sei, weil sie sich „nicht um den Terrorismus gekümmert hat“ und weil „die Länder nicht das zahlen, was sie zahlen müssten“.
20.01.2017 // Trumps Amtseinführung
Vor mehreren hunderttausend Zuschauern – die Angaben schwanken zwischen 300.000 und 600.000 – findet die Inauguration Trumps als 45. Präsident der USA statt. Trumps Rede hat nach Ansicht von Beobachtern nationalistische und populistische Züge; der ehemalige Präsident George W. Bush bezeichnet sie als „verrückten Mist“ („some weird shit“). Besonderes Aufsehen erregt die Stelle, an der er verspricht, das „Gemetzel“ („carnage“) in amerikanischen Städten zu beenden. Am Nachmittag folgt die traditionelle Parade entlang der Pennsylvania Avenue, während der Trump, First Lady Melania und Sohn Barron zum größten Teil im gepanzerten Fahrzeug bleiben. Kurz vor dem Erreichen des an der Strecke gelegenen Trump Hotels steigt die Familie aus und läuft ein Stück. Auf den Fernsehbildern ist zu sehen, dass auf einer Seite der Strecke jubelnde Fans stehen und auf der anderen Seite protestierende Demonstranten. Parallel zu den Feierlichkeiten finden mehrere Demonstrationen in Washington statt, an denen zum Teil auch gewaltbereite Demonstranten teilnehmen. Es kommt zu kleineren Zusammenstößen, Vandalismus und einigen leicht Verletzten.
21.01.2017 // Zuschauer bei der Amtseinführung und alternative Fakten
Sean Spicer, Pressesprecher des Weißen Hauses, macht sich gleich am ersten Tag nach der Amtsübernahme in aller Welt bekannt. Bei einer Pressekonferenz gibt er zu Protokoll, die Menschenmenge bei Trumps Inauguration sei die „größte aller Zeiten bei einer Amtsübernahme gewesen“ und attackierte die Medien, sie würden falsche Zahlen verbreiten. Tatsächlich gibt es keine offiziellen Zahlen, lediglich Indikatoren. So werden die Fahrgäste von Washingtons Nahverkehrssystem gezählt oder man behilft sich mit Luftaufnahmen vom National Park Service. Tatsächlich waren solche Luftbilder veröffentlicht worden, die ebenso wie die Statistik der Metro-Passagiere zeigten, dass die Mengen bedeutend kleiner waren als noch bei Obamas Amtsübernahme 2009. Weil der National Park Service über Twitter die Luftaufnahmen mit deutlich sichtbaren leeren Flächen über Twitter veröffentlicht, wird das Twitterkonto des NPS vorübergehend vom Innenministerium stillgelegt. Später am Tag wird Kellyanne Conway in einem TV-Interview auf die von Spicer verbreiteten Falschinformationen angesprochen. Sie entgegnet darauf, das seien keine Falschaussagen gewesen, sondern lediglich „alternative Fakten“.
21.01.2017 // Women’s March in Washington
Mehrere hunderttausend Menschen nehmen im Washington am Women’s March teil. Anlass für die Demonstration, die sich unter anderem für Menschenrechte, eine Gesundheitsreform und gegen Rassismus einsetzt, waren vor allem als frauenfeindlich empfundene Aussagen Trumps während des Wahlkampfs. Der Women’s March wird zur größten Demonstration in der amerikanischen Geschichte. Die Planung der Veranstaltung hatte am 9. November 2016, dem Tag nach der Wahl, begonnen. Ähnliche Demonstrationen finden auch in anderen amerikanischen Städten und außerhalb der USA statt.