12.10.2016 // Serie von Vorwürfen sexueller Belästigung

Die New York Times veröffentlicht einen Artikel, in dem zwei Frauen über übergriffiges Verhalten Trumps berichten. Den Angaben zufolge wurde eine von ihnen, Jessica Leeds, in den frühen 80er Jahren an Bord eines Flugzeugs von Trump unsittlich berührt; die andere, Rachel Crooks, wurde ihren Angaben zufolge in einem Aufzug im Trump Tower 2005 von Trump gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Gegenüber einem Journalisten der Times streitet Trump beide Vorwürfe kategorisch ab, beschimpft ihn als „widerwärtiges Wesen“ und droht der Zeitung mit einer Verleumdungsklage, die er jedoch nie einreicht.

Am gleichen Tag erscheint bei BuzzFeed ein Artikel, in dem fünf Teilnehmer einer Misswahl aus dem Jahr 1997 bestätigen, dass Trump bei der Veranstaltung unangemeldet im Umkleideraum der Teilnehmerinnen erschienen sei; andere können diese Behauptung nicht bestätigen. Einige der Teilnehmerinnen damals waren jünger als 18. Trump hatte dem Radiomoderator Howard Stern allerdings schon 2005 erzählt, er als Inhaber von Schönheitskonkurrenzen habe als einziger Mann die Möglichkeit, in die Umkleideräume hineinzugehen und „diese unglaublich aussehenden Frauen“ nackt zu sehen.    

Ebenfalls am 12.10. veröffentlicht Natasha Stoynoff einen Artikel im „People“-Magazin, in dem sie eine Begegnung mit Trump im Dezember 2005 beschreibt. Stoynoff sollte damals in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida eine Story über Donald und Melania Trumps bevorstehenden ersten Hochzeitstag schreiben. In einer Interviewpause, in der Melania sich kurz zurückgezogen hatte, habe Trump sie in ein Zimmer geführt, gegen die Wand gepresst und sie gegen ihren Willen geküsst, so Stoynoffs Bericht. Mehrere Zeugen bestätigen, dass die Journalistin ihnen bereits 2005 von dem Vorfall erzählt habe. Trump äußert sich einen Tag nach der Veröffentlichung auf Twitter und streitet die Vorwürfe ab. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Cincinnati am Abend des 13.10. spricht Trump die Vorwürfe ebenfalls an. Mit den Worten „Seht sie Euch an und sagt mir, was Ihr denkt“ suggeriert er, Frau Stoynoff sei nicht attraktiv genug für solche Avancen.


12.10.2016 // Kommunikation zwischen Wikileaks und Trump Jr.

Wikileaks fragt Donald Trump Jr. per Direktnachricht über Twitter, ob dessen Vater nicht etwas über die Podesta-Emails auf Twitter schreiben könne. Fünfzehn Minuten später twittert Trump: „Die unehrlichen Medien greifen nur wenige von den unglaublichen Infos auf, die Wikileaks zur Verfügung stellt. So unehrlich! Ein korruptes System!“


14.10.2016 // Neue Vorwürfe sexueller Belästigung

In Los Angeles tritt Summer Zervos vor die Presse, eine ehemalige Teilnehmerin an der Trump-Fernsehshow „The Apprentice“. Sie behauptet, Trump habe sie 2007 in einem Hotel sexuell belästigt, als sie bei ihm wegen eines Jobs vorgesprochen habe. Vor Zervos hatten schon andere ehemalige Kandidaten der Show Aussagen über unangemessenes Verhalten Trumps gemacht. Trump streitet Zervos‘ Vorwürfe ab und beschuldigt sie der Lüge; sie reicht daraufhin im Januar 2017 eine Verleumdungsklage gegen ihn ein. Am gleichen Tag erscheint in der Washington Post der Bericht von Kristin Anderson. Sie gibt an, Trump habe ihr in den 90er Jahren in einem Club in Manhattan unter den Rock gefasst. Trump äußert sich nicht zu Andersons Vorwürfen. 


15.10.2016 // Trump vermutet Manipulation hinter Sex-Vorwürfen

Trump äußert sich auf Twitter zu den zahlreichen in den vorigen Tagen aufgekommenen Berichten über sexuell motiviertes Fehlverhalten gegenüber Frauen in der Vergangenheit. In seinem Tweet beschreibt er die Vorwürfe als „ausgedachten Unsinn, um die Wahl zu klauen“ und behauptet, niemand habe mehr Respekt für Frauen als er.



16.10.2016 // Erneute Vorwürfe sexueller Belästigung

Der Guardian veröffentlicht die Aussagen von Cathy Heller. Sie gibt an, 1997 in Mar-a-Lago auf Trump getroffen zu sein. Dieser habe sie vor den Augen ihrer Familie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst, behauptet Heller. Jason Miller, ein Sprecher der Trump-Kampagne, bezeichnet Hellers Aussage als falsch und „politisch motiviert“.   


18.10.2016 // Verschwörungstheorie über angeblichen Wahlbetrug

Bei einer Veranstaltung in Colorado Springs ruft Trump seine Anhänger dazu auf, am Wahltag einen Blick auf die Vorgänge in den Wahllokalen zu haben. Zur Begründung erklärt er, Wahlbetrug sei „sehr verbreitet“. Schon eine Woche zuvor hatte er in Pennsylvania gesagt, man müsse „sicherstellen, dass uns diese Wahl nicht gestohlen wird“. Der noch amtierende Präsident Obama erklärte zu den unterschwelligen Anschuldigungen, er habe noch nie einen Präsidentschaftskandidaten erlebt, der „die Wahlen diskreditiert, bevor sie überhaupt stattgefunden haben.“


18.10.2016 // Affäre mit Stormy Daniels wird bekannt

Eine Klatsch-Website namens „The Smoking Gun“ behauptet in einer Story, Trump habe im Jahr 2006, kurz nach der Geburt seines Sohns Barron, eine außereheliche Affäre mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels gehabt. Die Story nimmt Bezug auf eine wenig beachtete, gleichlautende Geschichte, die 2011 auf einer anderen Website erschienen war. 


19.10.2016 // Trump nicht sicher, ob er das Wahlergebnis akzeptieren wird

Während der abschließenden TV-Debatte mit Hillary Clinton verweigert Trump eine Antwort auf die Frage, ob er das Ergebnis der Wahl akzeptieren würde, wenn Clinton gewinnt. Er wiederholt die Aussage am folgenden Tag auf einer Wahlkampfveranstaltung. In der Folge äußern einige Kommentatoren die Sorge, dass viele Trump-Anhänger die Wahlergebnisse nicht akzeptieren würden, sollte ihr Kandidat verlieren.


27.10.2016 // Cohen gründet eine Scheinfirma

Trumps persönlicher Anwalt Michael Cohen gründet eine Scheinfirma namens Resolution Consultants. Wie später bekannt wird, erfolgt die Gründung mit dem Ziel, über die Firma Schweigegeldzahlungen vorzunehmen.